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Tauchen in Hemmoor – Kallweit Drysuit Testevent

Datum: Christi Himmelfahrt
Ort: Kreidesee Hemmoor
Team: Louise, Arian, Timo, Carolin & Yasin
Wassertemperatur: 7,9°C
Sichtweite: Sehr gut

Der Kreidesee in Hemmoor zählt für viele zu den spannendsten Süßwasser-Tauchplätzen Deutschlands – und das völlig zurecht. Am langen Christi Himmelfahrtswochenende nutzten wir die Gelegenheit, zwei ganz besondere Tauchgänge zu erleben. Trotz des zu erwartenden Andrangs – bedingt durch das verlängerte Wochenende und dem Trockentauchanzug-Testevent von Kallweit – wurden wir mit klarer Sicht, tollen Begegnungen unter Wasser und einem echten Lernmoment belohnt.

Früher Start, beste Bedingungen

Wir trafen früh am Morgen gegen 9 Uhr am Kreidesee ein. Bereits auf der Zufahrt war der hohe Besucherandrang spürbar – Tauchgruppen, Autos, Camper. Dennoch hatten wir Glück und ergatterten einen Parkplatz direkt bei Einstieg E1, auch bekannt als „die Pflasterstraße“. Hier gibt es nicht nur kurze Wege zum Wasser, sondern auch praktische Rödeltische direkt neben dem Auto, auf denen wir unsere Ausrüstung bequem vorbereiten konnten.

Ein großer Vorteil: Die Online-Anmeldung für ein Tagesticket über die Website des Kreidesees hatten wir bereits am Vortag erledigt. So mussten wir nur noch die ausgedruckte Bestätigung hinter die Windschutzscheibe legen – kein Anstehen, keine Verzögerung. Wir konnten direkt loslegen.

Beratung & Maßarbeit bei Kallweit

Für Louise und Arian war der Tag nicht nur ein Taucherlebnis, sondern auch ein wichtiger Schritt in Richtung Komfort beim Tauchen: Sie nutzten die Gelegenheit, sich beim Kallweit-Testevent zu informieren und professionell vermessen zu lassen.

Daniel von Kallweit nahm sich ausgiebig Zeit für die beiden. Er erklärte die Unterschiede der Trockentauchmodelle, besprach persönliche Anforderungen und ging dann zur maßgenauen Vermessung über. Jede Körperlinie wurde berücksichtigt – ein interessanter Einblick auch für uns als Zuschauer.

Auch Timo ließ sich beraten und testete Vorort direkt einen Trockentauchanzug mit dem Tauchlehrer Olli, um sich von den Vorteilen des Trockentauchens überzeugen zu lassen.

Tauchgang 1 – Auf dem Weg zum tiefsten Briefkasten Deutschlands

Nach dem Ausrüstungscheck und einer ersten kleinen Pause machten wir uns auf den Weg zum Einstieg E3 – für viele ein eher unterschätzter, aber sehr lohnender Zugang. Von hier aus führt der Tauchgang zum wohl bekanntesten Objekt im See: Deutschlands tiefstem Briefkasten auf rund 18 Metern Tiefe.

Die Strecke dorthin ist über Wasser etwas länger, doch die Aussicht auf diesen einmaligen Unterwasser-Spot macht den Fußweg lohnenswert.

Unterwasser-Highlights:

  • ✉️ Am Briefkasten angekommen, war natürlich klar: Postkarten mussten geschrieben werden!
    Wir hatten sie im Vorfeld wasserdicht vorbereitet und schickten sie nun mit einem breiten Grinsen an Freunde und Familie.
  • 🚛 Weiter ging es zum bekannten LKW auf der Brücke, ein beeindruckender Ort, wo sich oft ein Schwarm Flussbarsche tummelt.
  • 🌀 Den tief abfallenden Rüttler ließen wir diesmal aus – vor allem wegen der 7,9°C kalten Wassertemperatur und weil Louise, Arian und Timo im Nassanzug unterwegs waren.
  • 🌲 Stattdessen folgten wir dem linken Uferhang durch den „Unterwasserwald“, vorbei am Segelboot, dem schwebenden Skywalk und dem eindrucksvollen chinesischen Tor.

Trotz der vielen Taucher an diesem Wochenende war die Sicht erstaunlich klar – es herrschte eine friedliche Stimmung unter Wasser, die uns allen ein Lächeln ins Gesicht zauberte.

Tauchgang 2 – Kreative Pause & Techniktraining

Der zweite Tauchgang sollte etwas kürzer ausfallen – geplant war ein kreativer Fokus: Wir wollten ein Instagram-Reel am Skywalk aufnehmen. Die Konstruktion sieht aus wie ein Weg in eine andere Welt – ein echter Hingucker für Unterwasseraufnahmen.

Hier kannst du dir das daraus resultierende Instagram-Reel anschauen.

Nach dem Dreh posierten wir noch für ein paar Gruppenfotos am Ausgang der Röhre, bevor wir weiter Richtung Segelboot tauchten. Direkt daneben befindet sich eine kleine Metallkuppel, an der unser Tauchgang unerwartet endete.

Plötzliches Abblasen – ruhiges Problemmanagement

Mitten in der Tiefe fing mein Hauptatemregler an abzublasen – ein technisches Problem, das uns alle kurz innehalten ließ. Doch: In Hemmoor ist es Pflicht, mit zwei Ersten Stufen zu tauchen, und genau deshalb war die Situation schnell unter Kontrolle.

  • 🔄 Ich wechselte sofort auf meine alternative Luftversorgung.
  • 🤝 Timo reagierte schnell und schloss das Ventil der defekten Stufe.
  • 🔼 Gemeinsam stiegen wir kontrolliert etwas auf und begannen unseren Sicherheitsstopp.

In wenigen Sekunden waren etwa 50 bar Luft ausgetreten – ein eindrücklicher Beweis dafür, wie schnell Atemgas verloren gehen kann in einer geringen Tiefe von etwa 15m. Trotz der Ruhe im Handling und der Entschärfung der brenzlichen Situation entschieden wir uns selbstverständlich dazu, den Tauchgang nach zu beenden.

📌 Lernfazit: Das war eine wertvolle Übung in Sachen Stressresistenz, Teamkommunikation und Ausrüstungskenntnis – keine Simulation, sondern echtes Problem-Management unter Wasser. Brieft daher vor dem Tauchgang euren Buddy über eure Ausrüstung und das Handling von möglichen Problemen.

Nur wer seine Ausrüstung kennt, kann in stressigen Situationen ruhig bleiben. Danke hier an dieser Stelle auch an meinen Buddy Timo, der meine Anweisungen souverän umgesetzt hat.

Fazit: Kaltes Wasser, warme Erinnerungen

Zwei sehr unterschiedliche, aber gleichermaßen intensive Tauchgänge machten den Donnerstag am Kreidesee zu einem Erlebnis, das wir nicht so schnell vergessen werden.
Ob maßgeschneiderte Anzüge, verschickte Grüße vom tiefsten Briefkasten Deutschlands oder einem Skywalk – Hemmoor hat einmal mehr gezeigt, was diesen Ort so besonders macht.